Samstag, 17. Dezember 2016

Afrikanistin der Universität zu Köln erhält Leibniz-Preis 2017





Prof. Dr. Anne Storch wird mit wichtigstem Forschungsförderpreis in Deutschland ausgezeichnet

Die Kölner Afrikanistin Prof. Dr. Anne Storch erhält für ihre herausragenden Forschungsleistungen den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekanntgegeben. Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Der Preis ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro für kommende Forschungsarbeiten dotiert.

Mit dem Leibniz-Preis 2017 für Anne Storch würdigt die DFG eine höchst innovative und weltweit renommierte Afrikanistin, die mit ihren bahnbrechenden Arbeiten zu einer weitreichenden Neuausrichtung ihres Faches beigetragen hat. So hat Storch der Afrikanistik in Anlehnung an Fragestellungen und Methoden aus der Kulturanthropologie und den Sozialwissenschaften in Theorie und Praxis neue thematische und methodische Dimensionen erschlossen. In exemplarischen Untersuchungen hat sie zudem gezeigt, wie sprachwissenschaftlich fundierte Analysen in interdisziplinärer Öffnung für ein kulturanthropologisches Verständnis des gegenwärtigen Afrika fruchtbar gemacht werden können. Besonders bedeutsam war etwa Storchs Studie über Tabus und Geheimsprachen in Zentralafrika aus dem Jahre 2011, die sprachwissenschaftliche Beobachtungen so beschreibt, dass sie in komplexe soziologische Beschreibungen von Machtpraktiken und politischen Wirkungsmechanismen führen. Storchs in der linguistischen Sprachenbeschreibung wurzelnde und weit über diese hinauswachsende Fallstudien sind international zu Modellstudien für eine moderne und selbstkritische Afrikanistik geworden.

Der Rektor der Universität, Prof. Dr. Axel Freimuth, übermittelte Storch die Glückwünsche der Universität. „Ich gratuliere Frau Professorin Storch zum Leibniz-Preis und freue mich mit ihr über diese große Anerkennung ihrer exzellenten Leistungen.“

Professorin Dr. Anne Storch wurde 1968 in Frankfurt am Main geboren. 2004 ist sie an der Universität zu Köln zur Professorin für Afrikanistik in der Philosophischen Fakultät ernannt worden. Sie studierte in Frankfurt und Mainz Afrikanische Sprachwissenschaften, Historische Ethnologie und Vor- und Frühgeschichte. Sie promovierte 1999 im Fach Afrikanische Sprachwissenschaften mit der Dissertation „Das Hone und seine Stellung im Zentral-Jukunoid“. Zu den Hauptarbeitsgebieten der Wissenschaftlerin gehören Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft, Typologie, Sprachkontakt- und Interferenzforschung, Sprachdokumentation. Forschungsschwerpunkte liegen dabei im Benue-Congo, Atlantischen und Westnilotischen. Von 2006 bis 2009 stand sie dem Fachverband Afrikanistik, der Vereinigung der Afrikawissenschaften in Deutschland, vor. Seit 2014 ist sie Präsidentin der International Association for Colonial and Postcolonial Linguistics.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Seit Beginn des Programms erhielten zehn Wissenschaftler der Universität zu Köln den Leibniz-Preis.

Die Leibniz-Preise werden am 15. März 2017 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin verliehen.



Universität zu Köln
Dr. Patrick Honecker | Pressesprecher
E-Mail: patrick.honecker@uni-koeln.de
Telefon: +49 221 470-2202

Mittwoch, 9. November 2016

IPHIGENIE von Kostas Papakostopoulos nach "Iphigenie in Aulis" Euripides


Eine Uraufführung des Deutsch Griechischen Theaters 


PREMIERE: 18. November 2016, um 20:00 Uhr im Theater im Bauturm, Aachener Straße 24-26, 50674 Köln

Weitere Aufführungen im Jahr 2016: 19. November um 20:00 Uhr (Restkarten erhältlich) und 20. November um 18:00 Uhr (ausverkauft)
 

Kartenvorbestellungen bei uns unter Tel: 0221 - 421283

oder beim Theater im Bauturm Tel: 0221 - 524242
 
Er kommt in Booten, aus Syrien, aus Marokko, aus Afghanistan und dem Irak – der Flüchtling. Er fordert Europa, er spaltet es, er mutet ihm ein Bekenntnis, einen Beweis seiner humanistischen Werte zu, und stürzt den Kontinent dabei unwissentlich in seine bisher tiefste Krise. Inspiriert von Euripides’ „Iphigenie in Aulis“ entdecken Kostas Papakostopoulos und das DGT diese europäische Krise in Aulis, in der Gestalt des Flüchtlings IPHIGENIE.

Aulis deutet hier als Topos das Europa der Gegenwart an. In diesem harren die „freien Völker“ seit Langem verzweifelt der guten Winde, die die Erfüllung ihrer Träume versprechen. Die Zeit vergeht, das Bündnis der Feldherren wird brüchiger, die Geduld der Bürger schwindet, die Wut wächst. Ein Opfer muß her: Iphigenie, die nach Aulis flüchtet. Im neuen Werk fungiert sie als Symbol für alle jungen Flüchtlinge, die Zuflucht bei „Mutter Europa“ suchen und ihre Hilfe erhoffen. Agamemnon, der oberste Feldherr des Bündnisses, steht vor einem existenziellen Dilemma. Das Verlangen der Bürger nach der Opferung Iphigenies fordert zugleich die Opferung der ureigenen humanistischen Werte, die er selbst ehrt und propagiert. Doch ist es der einzige Weg, den Zusammenhalt des Bündnisses zu wahren. Oder aber er selbst wird der Wut der Bürger als Nächstes zum Opfer fallen. Unter dem Druck der kriegslüsternen Völker und der Intrigen seiner Anführer muss Agamemnon eine Entscheidung treffen: zwischen Gewissen, Pflicht und dem Wunsch nach Machterhalt.

In der Konzeptionsphase des neuen Stückes hat das DGT mit jungen Flüchtlingen zusammengearbeitet. Ihre Geschichten wurden vom Regisseur Kostas Papakostopoulos festgehalten und bearbeitet. Sie verleihen seiner IPHIGENIE eine Vielfalt der Stimmen geflüchteter Menschen. Es entsteht ein Theaterprojekt an der Schnittstelle zwischen Theater und Dokumentation. „Ich muss eine neu Leben machen in Deutschland“, sagt einer dieser Geflüchteten. Sind wir bereit dafür? In Zeiten eines immer lauteren Streits über Flüchtlinge in Europa beschäftigen wir uns mit den Fragen: Wie geht unsere Demokratie mit den Flüchtlingen um? Haben unsere „Feldherren“ die Situation noch im Griff? 

Stück, Regie & Dramaturgie                                    Kostas Papakostopoulos
Bühnenbild & Kostüme                                                        Ulrike Mitschke
Musikkomposition                                                                Herbert Mitschke
Dramaturgieassistentin                                                          Alice Sadri
Regieassistentin                                                                    Eike Brand

Mit: Terja Diava, Thomas Franke, Lisa Sophie Kusz, Stephanie Meisenzahl, Julia Roebke und dem Chor der Flüchtlinge.

Weitere Informationen zu IPHIGENIE und zum DGT finden Sie auf unserer Homepage: www.dgt-koeln.de


Dienstag, 8. November 2016

Ein literarischer Krimi-Leckerbissen: Vor dem Erben kommt das Sterben



Vor dem Erben kommt das Sterben
von Ulrike Blatter


Wahrsagerin Blanche will reich werden – sehr reich. Noch haust sie im Kölner Severinsviertel, wo die Häuser bröckeln. Bald wird sie sich jedoch ein exklusiveres Domizil gönnen, denn sie treibt ihr Spiel mit der ebenso naiven wie wohlhabenden Sybille. Aber die Geister der Vergangenheit hetzen sie Tag und Nacht. Als das Stadtarchiv einstürzt, wendet sich das Blatt. Ob zum Guten oder
Schlechten, weiß nur Cleo, die mysteriöse Katze. Aber wer fragt eine
Katze?

Ulrike Blatter, geboren im Mai. Wann sonst? In Köln. Wo sonst? Danach viel herum gekommen. Als Ärztin in der Rechtsmedizin sammelte sie Themen für ihre Krimis, in der Sozialpsychiatrie lernte sie Menschen mit originellen Biographien nicht nur kennen, sondern auch lieben. Heute lebt sie im südbadischen Exil, wo sie ihre große Liebe fand. Es zieht sie aber immer wieder zurück ins Rheinland. Da geht es ihr nicht anders als Blanche, der Protagonistin dieses Romans.

Probeleserinnen meinten:

„Zu jedem Täter gehört ein passendes Opfer. Ulrike Blatter hat fein
herausgearbeitet, wie Manipulation von Menschen vonstattengeht.“
SABINE IBING

„Der Schreibstil ist einfach perfekt – Kopfkino!“
HEIDELINDE PENNDORF


Mehr Informationen

Ulrike Blatter
Vor dem Erben kommt das Sterben
Roman
416 Seiten · Paperback
Lindemanns Bibliothek · Band 272

ISBN 978-3-88190-927-3

14,95 Euro